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24.12.2024

Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf: „Meister, wie lange wird es dauern, bis ich Befreiung erlangt habe?“
„Vielleicht zehn Jahre“, entgegnete der Meister.
„Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange dauert es dann?“, fragte der Schüler.
„In dem Fall kann es zwanzig Jahre dauern“, erwiderte der Meister.
„Ich nehme aber wirklich jede Härte auf mich. Ich will so schnell wie möglich ans Ziel gelangen“, beteuerte der Mann.
„Dann“, erwiderte der Meister, „kann es bis zu vierzig Jahren dauern“.

 

 

 

 

 


23.12.2024

Wenn Du auf der Suche bist, unruhig, ohne klares Ziel, ohne klaren Gedanken ... dann begib' Dich in den Raum der Stille - sei still und das Universum öffnet sich.

(R.D.)

 

 

 

 

 

 


22.12.2024

Du stehst auf einem hohen Berg – du siehst weit ins Land – dein Blick verliert sich fast am Horizont … es sind noch viele Berge und Hügel ringsherum – so viel Formen und Farben …
dein Blick wird gefesselt von einem seltsamen Gebilde – du gehst näher – siehst bunte Flügel an Eisenstangen – ein Drachenflieger oder -segler …
du bist neugierig – du lässt dich im Gestänge dort nieder – bist fest verbunden und fühlst dich sicher …
nun läufst du los – hebst ab – du gleitest langsam durch die Luft – die Luft rauscht um deinen Körper – berauschend fast ist das Gefühl …
du schwebst – nein – du fliegst – du segelst ohne Angst durch den Raum – du bist ganz frei und hoch über allem – es ist ganz unbeschreiblich …
du fühlst dich wohl – eine tiefe Ruhe ist in dir – nichts, nichts belastet dich – du bist frei …

Du schaust und Du schaust – und entdeckst dort unten das Land Deiner Kindheit … Du erkennst Dich dort unten – so hast Du Dich noch nie gesehen … eine ganz neue Perspektive …
Du sitzt bequem in Deinem Sitz … gehst etwas tiefer um besser schauen zu können … Du siehst das Haus, in dem Du gewohnt hast – die Eingangstür … und Du erinnerst Dich …

Was hast Du gerade gerne gespielt … was würdest Du gerne tun, wenn Du noch einmal Kind sein dürftest … was hättest Du so gerne getan … schau Dich um – dort unten ist Deine Kindheit – siehst Du noch andere Personen … ? Kannst Du vielleicht Dein Zimmer erkennen … ? Wo hast Du geschlafen …? Was glaubst Du, fehlt diesem Kind dort unten? Vielleicht könntest Du ihm sagen, was es tun kann … oder wie …
Heute bist Du erwachsen und Du weißt es ganz genau … das Kind dort unten ist ahnungslos …
Vielleicht hast Du Lust mit Deinem Drachen lustige Formationen zu fliegen … um dem Kind dort unten eine Freude zu bereiten … bringe es zum Lachen … wecke die Freude in ihm … zeige ihm, wie bunt das Leben ist … und wie frei Du heute mit Deinem Drachen bist …

Und nun verabschiede Dich … winke dem Kind noch einmal zu und tritt den Rückflug an … irgendwie weißt Du, dass Du wieder kommst …


21.12.2024

Wachstum und Veränderung, Loslassen …
… von Ängsten, Blockaden, Trauer, Schmerzen, kleinen und großen Traumen, …
… all dies kann nur über intensives Fühlen und Spüren geschehen.

Intensives Fühlen und Spüren beginnt mit bewusster Wahrnehmung.

Beginne also mit bewusster Wahrnehmung …
… des eigenen Körpers – jedes Bereiches, jedes Winkels.
… von Berührungen des Körpers unterschiedlichster Qualitäten.
… jeglicher Emotionen, die sich in Dir ausbreiten.

Bewerte nichts – nimm wahr – und lasse es sein.
Und Sein-lassen wird zu Los-lassen.

Und so lösen sich Ängste und Blockaden,
Trauer und Schmerzen,
kleine und große Traumen
in Tränen auf.

Und jede Träne bedeutet Heilung –
Heilung für Körper und Seele –
und bildet den Nährboden
für Selbst-Bewusstsein und Stärke
für Freiheit und Glück
und Liebe.

(R.D.)


20.12.2024

Am Strand des Meeres wohnten drei alte Mönche. Sie waren so weise und fromm, dass jeden Tag ein kleines Wunder für sie geschah. Wenn sie nämlich morgens ihre Andacht verrichtet hatten und zum Bade gingen, hängten sie ihre Mäntel in den Wind. Und die Mäntel blieben im Wind schweben, bis die Mönche wiederkamen, um sie zu holen.

Eines Tages, als sie sich wieder in den Wellen erfrischten, sahen sie einen großen Seeadler übers Meer fliegen. Plötzlich stieß er auf das Wasser herunter, und als er sich wieder erhob, hielt er einen zappelnden Fisch im Schnabel.

Da fühlte der eine Mönche einen Groll in seinem Herzen und er sagte: „Böser Vogel!“ Da fiel sein Mantel aus dem Wind zur Erde nieder, wo er liegenblieb.

Der zweite Mönch fühlte Mitleid in seinem Herzen und er sagte: „Du armer Fisch!“ – Und auch sein Mantel löste sich und fiel auf die Erde.

Der dritte Mönch sah dem enteilenden Vogel nach, der den Fisch im Schnabel trug. Er sah ihn kleiner und kleiner werden und endlich im Morgenlicht verschwinden. Der Mönch schwieg, denn er fühlte, dass alles im Einklang war – und sein Mantel blieb im Winde hängen.


19.12.2024

Die Katze
oder
Der Anfang von all dem ...

Es ist spät.
Eine Katze sitzt einsam am Fenster
mit Ihren grünen Augen
schaut sie hinaus und träumt
von Liebe und Leidenschaft
von Geborgenheit und Freiheit
von Gefühlen –
stark und aufwühlend –
sanft und elektrisierend

Ein Mann geht vorbei
dunkel gekleidet
er spürt ihre Augen auf seinem Körper und bleibt stehen
er findet sie und nähert sich behutsam
gebannt starrt sie ihn an –
keiner Regung fähig
einen Moment stehen sie sich gegenüber
es knistert
grüne Augen versinken in braunen Augen

Seine Hände dringen durch das Glas
als sei es nur ein dünner Film aus Wachs
er nimmt die Katze von der Fensterbank –
ganz behutsam –
und sie verwandelt sich in seinen Händen
in eine zarte Elfe.

Sie spürt, dass jetzt nur noch dieser Augenblick zählt
alles wird leicht
sie fühlt sich frei und doch geborgen

langsam tauchen sie in die Dunkelheit ein
die Nacht liegt vor ihnen
eine Nacht voll Leidenschaft ...


18.12.2024

Eines Tages hält ein Zeitmanagementexperte einen Vortrag vor einer Gruppe Studenten, die Wirtschaft studieren. Er möchte ihnen einen wichtigen Punkt vermitteln mit Hilfe einer Vorstellung, die sie nicht vergessen sollen. Als er vor der Gruppe dieser qualifizierten angehenden Wirtschaftsbosse steht, sagt er: „Okay, Zeit für ein Rätsel“.

Er nimmt einen leeren 5-Liter Wasserkrug mit einer sehr großen Öffnung und stellt ihn auf den Tisch vor sich. Dann legt er ca. zwölf faustgroße Steine vorsichtig einzeln in den Wasserkrug. Als er den Wasserkrug mit den Steinen bis oben gefüllt hat und kein Platz mehr für einen weiteren Stein ist, fragt er, ob der Krug jetzt voll ist. Alle sagen: „Ja“. Er fragt: „Wirklich?“ Er greift unter den Tisch und holt einen Eimer mit Kieselsteinen hervor. Einige hiervon kippt er in den Wasserkrug und schüttelt diesen, sodass sich die Kieselsteine in die Lücken zwischen den großen Steinen setzen.

Er fragt die Gruppe erneut: „Ist der Krug nun voll?“ Jetzt hat die Klasse ihn verstanden und einer antwortet: „Wahrscheinlich nicht!“ „Gut!“ antwortet er. Er greift wieder unter den Tisch und bringt einen Eimer voller Sand hervor. Er schüttet den Sand in den Krug und wiederum sucht sich der Sand den Weg in die Lücken zwischen den großen Steinen und den Kieselsteinen. Anschließend fragt er: „Ist der Krug jetzt voll?“ „Nein!“ ruft die Klasse. Nochmals sagt er: „Gut!“

Dann nimmt er einen mit Wasser gefüllten Krug und gießt das Wasser in den anderen Krug bis zum Rand. Nun schaut er die Klasse an und fragt sie: „Was ist der Sinn meiner Vorstellung?“ Ein Angeber hebt seine Hand und sagt: „Es bedeutet, dass egal wie voll auch dein Terminkalender ist, wenn du es wirklich versuchst, kannst du noch einen Termin dazwischen schieben“. „Nein“, antwortet der Dozent, „das ist nicht der Punkt. Die Moral dieser Vorstellung ist: Wenn du nicht zuerst mit den großen Steinen den Krug füllst, kannst du sie später nicht mehr hineinsetzen. Was sind die großen Steine in eurem Leben? Eure Kinder, Personen, die ihr liebt, eure Ausbildung, eure Träume, würdige Anlässe, Lehren und Führen von anderen, Dinge zu tun, die ihr liebt, Zeit für euch selbst, eure Gesundheit, eure Lebenspartner? Denkt immer daran, die großen Steine ZUERST in euer Leben zu bringen, sonst bekommt ihr sie nicht alle unter. Wenn ihr zuerst mit den unwichtigen Dingen beginnt, dann füllt ihr euer Leben mit kleinen Dingen voll und beschäftigt euch mit Sachen, die keinen Wert haben und ihr werdet nie die wertvolle Zeit für große und wichtige Dinge haben.“

Heute Abend oder morgen Früh, wenn du über diese kleine Geschichte nachdenkst, stelle dir folgende Frage: Was sind die großen Steine in deinem Leben? Wenn du sie kennst, dann fülle deinen Wasserkrug zuerst damit.


17.12.2024

Meister Ikkyu wurde vom Kaiser zu einem Bankett eingeladen. Ärmlich bekleidet wie immer, begab er sich zum Schloß. Als er durch das Haupttor gehen wollte, wurde er von den Wächtern aufgehalten: “Wer bist bist du und was willst du?”, fragten die Wächter. Ikkyu antwortete: “Ich bin Ikkyu, der Zen-Mönch und ich bin vom Kaiser zum Essen eingeladen.” Die Wächter lachten ihn aus: “Was? Du sollst der berühmte Meister Ikkyu sein? Du lügst, du bist nichts weiter als ein armseliger Bettler, geh weg, verschwinde von hier.”

Ikkyu ging wieder nach Hause. In einer Truhe hatte er noch einen wunderschönen Kolomo von früher aufbewahrt. Er hatte ihn noch nie getragen. Er nahm das Gewand heraus, zog es an und ging wieder zum Schloß zurück. Die Wächter am Eingang sahen ihn schon von weitem daher schreiten: “Ah, da kommt ein wichtiger Gast, das ist sicher Meister Ikkyu, der vom Kaiser zum Essen eingeladen wurde.” Ohne sie eines Blickes zu würdigen schritt Ikkyu an ihnen vorbei. Sie verneigten sich tief. Er begab sich zum Saal, in dem das Bankett bereits begonnen hatte. Dort wurde er vom Kaiser mit Freude empfangen. Aber anstatt sich zu setzen, zog er seine Kleider aus, bis er ganz nackt war, legte sie auf seinen Sitz und ging wieder zur Tür. Alle Anwesenden waren schockiert.

Der Kaiser rief ihm fassungslos nach: ”Ikkyu, was machst du denn da?”

Ikkyu drehte sich um und antwortete: “Ich bin gekommen, um meine Kleider zu bringen - offenbar sind sie wichtiger, als ich - ihr habt ja nicht mich eingeladen, sondern meine Kleider.”


16.12.2024

Ja-Meditation

mache Dein Herz ganz weit und sage mit jedem Ausatmen JA …

… Dein JA soll echt und authentisch sein …

Sage …

Ja zu Deinem Körper und Deinem aktuellen Befinden
Ja zu Deinen Gedanken
Ja zu Deinen Gefühlen
Ja zu Deinem Leben im Hier & Jetzt
Ja zu Deiner Vergangenheit
Ja zu Deinen Eltern – wer und wie immer sie auch waren
Ja zu dem, was sie Dir geben konnten
Ja auch zu den Dingen, die sie Dir nicht geben konnten
Ja zu Deinem innerlichen Nein
Ja zu Dir selbst
Ja zum Leben


15.12.2024

Einer der größten Zen-Meister, Lin-Chi, erzählte oft:

Als junger Mensch war ich ein leidenschaftlicher Bootfahrer. Ich hatte ein kleines Boot und fuhr damit immer allein auf den See hinaus. Stundenlang konnte ich da bleiben. Einmal geschah es, dass ich mit geschlossenen Augen im Boot saß, ganz in die herrliche Nacht versunken. Ein leeres Boot trieb mit der Strömung auf mich zu und stieß mein Boot an. Ich hatte die Augen geschlossen und dachte: >Jemand hat mich mit seinem Boot angerempelt!< Wut kam auf. Ich öffnete die Augen und wollte gerade etwas Wütendes zu dem Mann im anderen Boot sagen, als ich merkte, dass das Boot leer war. Nun wusste ich nicht, wohin mit der Wut. An wem sollte ich sie auslassen? Das Boot war leer! Ich trieb einfach stromabwärts, und das andere Boot war gekommen und hatte meines angestoßen. Da ließ sich nichts machen. Es war unmöglich, die Wut an einem leeren Boot auszulassen.“

Da“, so sagt Lin-Chi, „schloss ich die Augen. Die Wut war da - aber da sie keinen Auslass fand, schloss ich einfach die Augen und ließ mich auf der Wut nach innen treiben. Und dieses leere Boot wurde zu meiner Erkenntnis. Ich kam in dieser stillen Nacht zu einem Mittelpunkt, der in mir war. Jenes leere Boot war mein Meister. Und wenn heute jemand kommt und mich beleidigt, lache ich und sage: >Auch dieses Boot ist leer. Ich schließe die Augen und gehe nach innen.<


14.12.2024

Selbstliebe

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit,
was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das 'GESUNDEN EGOISMUS',
aber heute weiß ich, das ist  'SELBSTLIEBE'.

(Charlie Chaplin)

 

 

 


13.12.2024

… nimm einen tiefen Atemzug … und nimm Dich ganz wahr … wofür bist Du dankbar … ?

… spüre für einen Moment einfach nur Dankbarkeit … und lasse dieses Gefühl sich in all Deinen Zellen ausbreiten …

… sage einmal Danke an Deine Füße … sie tragen Dich heute seitdem Du aufgestanden bist … im Laufe Deines Lebens haben sie Dich etwa 3x um die Erde getragen … hier bist Du verwurzelt … sie geben Dir Halt … hier bist Du verbunden mit der Erde … Danke – liebe Füße – dass ihr die Bodenhaftung für mich haltet …

… Danke auch an Deinen Bauch … der für Dich arbeitet … rund um die Uhr … hier ist Dein Energiezentrum … hier lebt Deine Sexualität … hier bist Du lebendig und spürst Dein Feuer … stell Dir vor, Dein Bauchraum füllt sich mit einer satten, orangefarbenen Energie … jeder Winkel, jede Ecke … warmes, sattes Orange …

… und dann wandere mit Deiner Aufmerksamkeit zu Deinem Herzen … das für Dich schlägt, seitdem Du existierst … ohne nachzulassen … ohne müde zu werden … Dankbarkeit …

… Dankbarkeit, dass es Dir hilft ins Fühlen zu kommen … Dich ins Fließen zu bringen … manchmal sprudelt es wie eine Quelle … es passt sich an … wie auch Wasser sich anpasst … manchmal ganz leise und ruhig … aber manchmal auch stark und kräftig … Danke, liebes Herz …

… und nun wandere noch ein kleines Stück höher zu Deinem Kehlkopf … hier ist das Tor, das Dinge hinein und hinaus lässt … an diesem Ort weht ein leichter Luftzug … Dein Atem kommt und geht … dieses Tor strahlt in einem wunderschönen hellblau … wie der Himmel an einem schönen Sommertag … Leichtigkeit … die Dich wie ein Lufthauch berührt …

… all diese Elemente tragen uns, seit wir auf dieser Welt sind … ohne sie wäre ein Leben nicht möglich … spüre noch einmal diese tiefe Dankbarkeit – für all diese Elemente, die uns am Leben halten …

… und mit dem nächsten tiefen Atemzug … lasse diese Dankbarkeit noch einmal tief in Dir nachklingen … 


12.12.2024

Achte auf Deine Worte

Vor allem auf die Sorte derer, die verletzen –
die Menschen entsetzen,
die Nationen auseinander dividieren,
ohne sich für Unwahrheiten zu genieren.

Und deshalb: Achte auf Deine Worte!
Und wähle eine Sorte,
die Menschen vielleicht sogar beglückt.
In denen sich Respekt,
nicht allzu sehr versteckt.

Und deshalb: Achte auf Deine Worte!
Denn Worte können heilen
und also lass uns doch verweilen –
im Nachdenken, im Sinnieren.
Denn gute Worte brauchen Zeit.

Worte berühren, verführen, betören und zerstören.
Worte verletzen und können heilen.
Mal eilen sie von Herz zu Herz,
kritisieren und verursachen Schmerz.
Worte phantasieren, dirigieren, schwadronieren, kontrollieren, insistieren, faszinieren, aktivieren.
Worte bringen gute Ziele zum Sieg.
Gewinnen und nehmen Abschied.
Worte formen Beziehungen.
Und auch, wenn es Dich bedrückt,
sie entscheiden dadurch über Glück – und Unglück.
Worte weisen Dich in Deine Schranken
oder lassen Dich Gedanken tanken.
Worte kannst Du wörtlich nehmen.

Und deshalb: Achte auf Deine Worte!
Also los! Machen wir die Welt zu einem besseren Ort.
Und am Anfang, am Anfang steht das Wort!

René Borbonus


11.12.2024

Ich betrete ein kleines Lädchen, hinter dessen Theke steht ein Engel.

Verwundert frage ich „Was wird hier verkauft?“.

Er antwortet mir „Alles, was Gott zu bieten hat!“.

Ich frage ihn, ob sie sehr teuer sind.

„Nein“, antwortet der Engel „alles ist kostenlos!“

Ich schaue mich neugierig um und entdecke Flaschen mit Glauben, Päckchen mit Hoffnung, Glücksverpackungen...

Ich nehme allen Mut zusammen, und gebe meine Bestellung auf:

„Bitte geben Sie mir ganz viel Liebe, alles, was Sie an Vergebung vorrätig haben, eine Flasche mit Glauben, ausreichend Glück und die Errettung für mich und meine Lieben.“

Der Engel verpackt liebevoll mein Gewünschtes und reicht mir das Päckchen über den Tresen. Es ist so klein, dass es Platz hat in meiner Hand.

Deshalb frage ich: „Ist das alles?“.

Er lächelt mich an und antwortet: „Meine kleine Freundin, der Laden Gottes verkauft keine Früchte, nur Samen.“


10.12.2024

Von der Liebe

Wenn die Liebe dir winkt, folge ihr, sind ihre Wege auch schwer und steil.
Und wenn ihre Flügel dich umhüllen, gib dich ihr hin,
Auch wenn das unterm Gefieder versteckte Schwert dich verwunden kann.
Und wenn sie zu dir spricht, glaube an sie,
auch wenn ihre Stimme deine Träume zerschmettern kann
wie der Nordwind den Garten verwüstetet.

Denn so, wie die Liebe dich krönt, kreuzigt sie dich.
So wie sie dich wachsen lässt, beschneidet sie dich.
So wie sie emporsteigt zu deinen Höhen
und die zartesten Zweige liebkost, die in der Sonne zittern,
steigt sie hinab zu deinen Wurzeln
und erschüttert sie in Ihrer Erdgebundenheit.

Wie Korngarben sammelt sie dich um sich.
Sie drischt dich, um dich nackt zu machen.
Sie siebt dich, um dich von deiner Spreu zu befreien.
Sie mahlt dich, bis du weiß bist.
Sie knetet dich, bis du geschmeidig bist;
Und dann weiht sie dich ihrem heiligem Feuer,
damit du heiliges Brot wirst für Gottes heiliges Mahl.

All dies wird die Liebe mit dir machen,
damit du die Geheimnisse deines Herzens kennenlernst
und in diesem Wissen ein Teil vom Herzen des Lebens wirst.

Aber wenn du in deiner Angst nur die Ruhe und die Lust der Liebe suchst,
dann ist es besser für dich, deine Nacktheit zu bedecken
und vom Dreschboden der Liebe zu gehen.
In die Welt ohne Jahreszeiten,
wo du lachen wirst, aber nicht dein ganzes Lachen,
und weinen, aber nicht all deine Tränen.

Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich selbst.
Liebe besitzt nicht, noch lässt sie sich besitzen;
Denn die Liebe genügt der Liebe.

Und glaube nicht, du kannst den Lauf der Liebe lenken,
denn die Liebe, wenn sie dich für würdig hält, lenkt deinen Lauf.
Liebe hat keinen anderen Wunsch, als sich zu erfüllen.
Aber wenn du liebst und Wünsche haben musst, sollst du dir dies wünschen:
Zu schmelzen und wie ein plätschernder Bach zu sein,
der seine Melodie der Nacht singt.

Den Schmerz allzu vieler Zärtlichkeit zu kennen.
Vom eigenen Verstehen der Liebe verwundet zu sein;
Und willig und freudig zu bluten.
Bei der Morgenröte
mit beflügeltem Herzen zu erwachen
und für einen weiteren Tag des Liebens dankzusagen;
Zur Mittagszeit zu ruhen
und über die Verzückung der Liebe nachzusinnen;
Am Abend mit Dankbarkeit heimzukehren;
Und dann einzuschlafen
mit einem Gebet für den Geliebten im Herzen
und einem Lobgesang auf den Lippen.

Khalil Gibran


09.05.2024

Eines Tages klopfte es an meiner Tür.

Ich öffnete und vor mir stand ein kleines, fast durchsichtiges Wesen.

„Grüß Dich,“ sagte es. „Ich bin das Vertrauen. Du hast mich so lange nicht beachtet, deshalb bin ich hier, ich will nicht ganz verschwinden. Darf ich herein?“

Es wartete meine Antwort nicht ab, kam durch die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. „Oh je!“, rief es aus, „Das hab ich fast erwartet.“

Ich sah mich um und war irritiert. Alles war wie immer.

Auf der Couch saß wie immer die Enttäuschung, zusammen mit der Hoffnungslosigkeit. Beides keine sehr angenehmen Mitbewohner, die sich zudem im Laufe der Zeit extrem breit gemacht hatten, so dass ich selbst kaum noch Platz hatte.

Vorm Fernseher lümmelten sich die Langeweile und die Phantasielosigkeit und stopfen sich mit Chips voll.

Mein Bett hatte die Traurigkeit in Beschlag genommen, weinte die ganze Zeit leise vor sich hin und wurde immer dann so richtig laut, wenn ich schlafen wollte.

Überhaupt war der Krach von allen kaum auszuhalten, so dass ich mich immer mehr auf einen kleinen Hocker in der Ecke zurück gezogen hatte.

„Nein!“, rief das Vertrauen laut. „So geht das aber nicht. Schämt ihr euch nicht, soviel Raum einzunehmen? Wo sind denn die Liebe hin und der Mut, die Energie und die Freude?“

Es wurde ganz still. Alle schauten ratlos.

„Ich weiß es nicht, ich habe sie lange nicht gesehen. Die Liebe war eh kaum da, aber Energie, Mut und Phantasie waren früher mehr“ antwortete ich leise.

Das Vertrauen sah mich mitfühlend an, kam auf mich zu und nahm mich in die Arme. „Fühlst du das?“ fragte es.

Obwohl es so zart war, war es, als hätte es mich komplett in eine dicke weiche Decke eingehüllt. Ich fühlte mich wunderbar geborgen und machte die Augen zu. Alles in mir und außen war schlagartig ruhig.

„Spür jetzt mal in dich“, flüsterte das Vertrauen sanft.

„Merkst du das Rauschen in dir, fühlst du deinen Herzschlag? Jede deiner Zellen versorgt dich jeden Tag mit Energie, dein Herz klopft in einem steten Rhythmus, wie ein Motor. Dein Blut rauscht durch Dich hindurch und hat immer eine angenehme Temperatur.

Du bist als Wunder erschaffen worden, in dem alles tadellos funktioniert. Du bist Liebe, die eine sichtbare Gestalt bekommen hat. Wenn du Dir selbst genug Aufmerksamkeit schenkst merkst Du, Du bist das Wichtigste in Deinem Leben. Hör in Dich. Vertrau Dir.“

Ich öffnete die Augen, wie nach einem langen, wunderschönen Traum und sah mich um. Der Raum um mich war verändert. Alle negativen Gefühle, die ich viel zu lange hier hatte wohnen lassen, waren merklich geschrumpft.

Die Energie war auch wieder aufgetaucht und hielt die Phantasie an der Hand, auch die Zufriedenheit versteckte sich schon, noch ein wenig klein, hinter den Beiden. Das Glück hatte sich beschützend hinter allen aufgebaut. Und in der Luft die vorher schal und abgestanden roch, war ein wundervoller Geruch, der alles umgab.

„Was ist das?“, fragte ich das Vertrauen.

„Das“, lächelte es, „ist die Liebe. Sie war immer da, sie brauchte nur etwas mehr Beachtung. Aber wenn sie die hat, wächst sie extrem schnell.

Oh, und wenn Du sie teilst, dann wird sie allumfassend!“


08.12.2025

Der Dialog beginnt mit einer beängstigenden Frage – Wenn Du Angst vor Gewalt hast, bitte nicht zuhören

W: Liebst Du mich?

G: Wenn Du mich fragst, ob ich Dich liebe, meinst Du Liebe als Gefühl?

W: Natürlich!

G: Ich möchte nur klar sein - Du meinst also, ob ich warme, zärtliche, liebevolle Gefühle für Dich habe?

W: Ja!

G: Ok – das wollte ich nur verstehen – denn ich verstehe das Wort Liebe nicht als Gefühl, sondern als Bedürfnis – mit allem was dazu gehört, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Aber ich verstehe, Du verwendest das Wort Liebe im Sinne eines Gefühls – und ich verstehe, wie wichtig meine Antwort für Dich ist – daher bitte ich Dich, Deine Frage nochmal zu stellen und ich tue mein Möglichstes, um Deine Frage ehrlich zu beantworten.

W: Liebst Du mich?

G: Wann?

W: Wann????

G: Wie soll ich Deine Frage ehrlich beantworten, wenn ich nicht weiß, welchen genauen Ort und welche genaue Zeit Du meinst? Gefühle ändern sich von Moment zu Moment. Um Dir also ehrlich antworten zu können, muss ich wissen, welchen genauen Ort und welche genaue Zeit Du meinst

W: Wie wäre es mit genau jetzt?

G: Nein! Aber frage mich in ein paar Minuten nochmals – man weiß ja nie!

(Marshall Rosenberg)



07.12.2025

Vielleicht hält dich auch nur ein dünnes Seil

Gefesselt ist, wer sich gefesselt glaubt - befreit ist, wer es sich selbst erlaubt!

In vielen Erfolgsbüchern können wir lesen, was wir alles benötigen, um erfolgreich zu sein. Wir sollen diszipliniert sein, ausdauernd, durchsetzungsfähig, kreativ, überzeugend, mutig, selbstbewusst. Was aber, wenn wir das alles gar nicht sind? Was, wenn wir es nicht schaffen, an uns selbst und unsere Ideen zu glauben?
Wenn wir es bisher nicht geschafft haben, erfolgreich zu sein, dann gibt es dafür einen Grund. Und erst wenn wir uns diesen Grund genauer angesehen und ihn transformiert haben, können wir all das entwickeln, was in so vielen Büchern an guten Ratschlägen auf uns wartet.

Dabei erinnere ich mich immer an meinen Vater. Jedes Mal, wenn ich mit ihm in den Tierpark ging, besuchten wir auch das Elefantenhaus mit seinem großen Gehege. Denn dort gab es für mich stets ein großes Rätsel zu betrachten. Obwohl die Elefanten so mächtige Tiere waren, genügte ein kleiner dünner Strick, um sie am Weglaufen zu hindern. Wie war das möglich? Ein kleiner, für sie unbedeutender Ruck, und sie wären frei. Aber kein einziges dieser großen Tiere kam auf diese Idee.

Und so standen wir oft vor diesen imposanten Tieren, und mein Vater erklärte mir stets aufs Neue, dass die Elefanten einfach nicht wüssten, dass sie stärker als das dünne Seil sind. Mir war das völlig unverständlich. Wie konnte der große starke Elefant das nicht spüren?!

Und dann erzählte mir mein Vater, auf welche Weise Elefanten erzogen würden. In Indien setzt man Elefanten gerne als Arbeitstiere ein, und so bindet man den noch ganz jungen Elefanten, um sie am Weglaufen zu hindern, den Fuß mit einer Kette an einen Pfahl. Natürlich versucht sich jeder kleine Elefant anfangs loszumachen. Aber alle Mühe ist vergebens. Er ist nicht kräftig genug. Er schafft es nicht. Die Kette um seinen Fuß lässt ihn nicht in die Freiheit. Auf diese Weise hat der Elefant bereits früh gelernt, dass er einfach so nicht wegkommen kann.

Später wächst der Elefant zu einem mächtigen, starken Tier heran. Nun wäre es natürlich ein Leichtes für ihn, die Kette zu zerreißen. Aber er tut es nicht. Er hat gelernt, dass er nicht gegen die Fußfessel ankommen kann. In seinem Kopf existiert noch immer die Überzeugung, dass die Kette stärker ist als er. Die Erfahrung als kleiner Elefant hat ihn gelehrt, dass es keinen Zweck hat, sich gegen die Kette aufzulehnen. Diese Überzeugung ist so stark, dass man schließlich nur noch ein kleines dünnes Seil benötigt, um den großen Elefanten am Weglaufen zu hindern.

Die Überzeugung des Elefanten hat nichts mehr mit den tatsächlichen Umständen zu tun. Längst könnte er sich mit Leichtigkeit befreien. Dieses kleine dünne Seil um seinen Fuß ist eigentlich eine Farce. Eine Beleidigung für das starke Tier. Wenn er es nur wüsste!

Jeder Besucher im Tierpark sieht, wie lächerlich klein dieses Seil ist. Der Elefant erkennt diese Wahrheit schon lange nicht mehr. Das ist doch erstaunlich. Es ist der gleiche Elefant, der für schwere Arbeiten im Wald eingesetzt wird, und dann lässt er sich durch ein kleines dünnes Seil seiner Freiheit berauben. Jeder Elefant müsste nur einmal kräftig daran ziehen. Aber er probiert es nicht. Er hat gelernt, dass es keinen Sinn hat. Er »weiß«, dass er es nicht schaffen würde. Er »weiß«, dass er nicht stark genug dafür ist. Er »weiß« - und deswegen probiert er es nicht einmal mehr.

Seine Überzeugung ist so stark, dass er die Realität nicht mehr sehen kann.

Das kommt dir vielleicht bekannt vor. Auch wir haben Bereiche in unserem Leben, von denen wir glauben, dass wir es niemals schaffen könnten. Und alleine weil wir es glauben, probieren wir es gar nicht mehr. Auch wenn wir uns noch so sehr nach der Erfüllung sehnen. Wir sehen nur unendlich viele Gründe, warum es uns nicht möglich ist. Aber was wäre, wenn diese Gründe nur in unserem Kopf existierten?!

Vielleicht hält uns auch nur ein dünnes Seil alter Überzeugungen fest.

Vielleicht müssten wir nur einmal ein bisschen daran ziehen und wären erstaunt, wie groß und mächtig wir in Wahrheit sind …


06.12.2024

Namasté

Meine Seele ehrt Deine Seele
Ich verehre den Raum in Dir, in dem das gesamte Universum wohnt.
Ich verehre die Liebe, die Schönheit, die Wahrheit, die Freundlichkeit und den Frieden in Dir – denn all dies ist auch in mir.
Indem wir dies alles teilen, gibt es keinen Abstand und keinen Unterschied zwischen uns.
Wir sind vereint.
Wir sind gleich.
Wir sind eins.

(Dalai Lama / Mahatma Gandhi)

 

 


05.12.2024

1500 Kieselsteine

Ich möchte Ihnen erzählen, was mir vor einiger Zeit die Perspektive für mein eigenes Leben gegeben hat.

Ich war 46 Jahre alt und arbeitete die ganze Zeit. Ich war erfolgsbesessen! Alles andere war für mich sekundär. Nun, ich weiß nicht warum, aber eines Tages setzte ich mich an meinen Schreibtisch und machte ein paar Rechenspiele. Nehmen wir an, der Mensch wird im Durchschnitt 75 Jahre alt. Ich weiß, einige werden älter, andere müssen leider früher sterben. Heute ist Sonntag. Der Tag an meinem Schreibtisch war auch ein Sonntag. Ich habe als Nächstes 75 mit 52 multipliziert, weil ein Jahr aus 52 Wochen besteht, und erhielt als Ergebnis 3900.

3900! Der Mensch erlebt im Durchschnitt genau 3900 Sonntage in seinem Leben. Nur 3900! Folgen Sie mir bitte gedanklich hier, denn jetzt komme ich zu dem wichtigen Teil der Theorie!

Ich habe 46 Jahre gebraucht, um mir einmal Gedanken über solche Dinge zu machen. Bis dahin hatte ich schon 2400 Sonntage erlebt. Und wie ich sie teilweise verschwendet habe. Mir wurde auf einmal Folgendes klar: Wenn ich ein ganz normaler Durchschnittsmensch bin, habe ich noch genau 1500 Sonntage vor mir, die ich genießen kann.

Ich ging an den nächsten Tagen mit meinen beiden Söhnen viel spazieren und wir sammelten auf unseren Wegen 1500 kleine Kieselsteine. Ich nahm sie alle mit nach Hause in meinen Keller und warf sie in einen riesigen, durchsichtigen Behälter. Genau 1500. Diesen Eimer habe ich an einem persönlichen Platz vor dem Rest meiner Familie versteckt.

Seitdem bin ich jeden Sonntagmorgen nach dem Aufstehen in den Keller gegangen, habe einen Stein aus dem Eimer genommen und ihn aus dem Fenster geworfen. Denn ich hatte wieder einen Sonntag weniger in meinem Leben.

Von diesem Tag an habe ich angefangen, bewusster zu leben. Wenn Sie sehen können, wie die Kieselsteine langsam aber stetig weniger werden, beginnen Sie unweigerlich, sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren. Denn man merkt, wie der Sand der inneren Uhr verrinnt. Und auf einmal wird man sich bewusst, dass dieser Sand nicht für immer rinnen wird. Die Prioritäten in meinem Leben haben sich seitdem radikal verändert.

Letzten Sonntag, genau heute vor einer Woche, habe ich den letzten Kieselstein aus dem Behälter genommen. Und heute bin ich der glücklichste Mensch auf dieser Welt. Ich bin so glücklich, dass ich mich wie ein Vierzigjähriger fühle! Wissen Sie, warum? Weil ich ein bisschen mehr Zeit bekommen habe als der Durchschnittsmensch. Und dafür bin ich äußerst dankbar. Können wir nicht alle ein bisschen mehr Zeit in unserem Leben gebrauchen?"


04.12.2024

How to be an artist

Lerne Schlangen zu beobachten.
Lass Dich fallen.
Pflanze unmögliche Gärten.
Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.
Mache kleine Zeichen, die "ja" sagen und verteile sie überall in Deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.
Freue Dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen.
Schaukel so hoch Du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen.
Verweigere Dich, "verantwortlich zu sein" - tue es aus Liebe.
Mach eine Menge Nickerchen.
Gib Geld weiter. Mach es jetzt. Das Geld wird folgen.
Glaube an Zauberei. Lache eine Menge. Bade im Mondlicht.
Träume wilde, phantasievolle Träume.
Zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell Dir vor, Du wärst verzaubert.
Kichere mit Kindern.
Höre alten Leuten zu.
Öffne Dich.
Tauche ein.
Sei frei.
Preise Dich selbst.
Lass die Angst fallen.
Spiele mit allem.
Unterhalte das Kind in Dir - Du bist unschuldig.
Baue eine Burg aus Decken.
Werde nass.
Umarme Bäume.
Schreibe Liebesbriefe.

(zugeschrieben: Joseph Beuys)


03.12.2024

10 Wege um in Kontakt zu kommen

  • Vergiss alle Regeln
    - Gehe mit Dir selbst in Kontakt
    - Erlaube Dir Fehler zu machen (Experimente gelingen immer)
    - Verpasse den „richtigen“ Augenblick
  • - Teile mit, was Dir peinlich ist
    - Engagiere Dich für den Kontakt
    - Werde Dir über Deine Motivation bewusst
    - Stehe zu Deinen Ängsten
    - Teile Dich absichtslos mit
    - Sei großzügig

10 Wege um Kontakt zu vermeiden

- Lege Dich auf einen Weg fest auf den Du in Kontakt gehen möchtest
- Gehe auf alle Menschen in der gleichen Weise zu
- Versuche alles richtig zu machen (allein Perfektion macht glücklich)
- Nimm alles ganz genau
- Beeile Dich
- Zögere, bis Du keine Lust mehr hast in Kontakt zu gehen
- Analysiere die/den Andere/n
- Verleugne Dein eigenes Wesen – spiele eine Rolle
- Sage niemals Nein
- Setze Dich allein vor den Fernseher


02.12.2024

Kennst Du Momo, die Heldin im Roman von Michael Ende?

Sie besitzt eine wunderbare Fähigkeit: Momo hört so zu, dass man von ihr lernen kann, was aktiv zuhören wirklich meint ...

Aber höre selbst das Zitat aus dem Roman von Michael Ende, in dem er das Einzigartige an Momo beschreibt:

... so kam es, dass Momo sehr viel Besuch hatte. Man sah fast immer jemand bei ihr sitzen, der angelegentlich mit ihr redete. Und wer sie brauchte und nicht kommen konnte, schickte nach ihr, um sie zu holen. Und wer noch nicht gemerkt hatte, dass er sie brauchte, zu dem sagten die anderen: “Geh doch zu Momo!”

Aber warum? War Momo vielleicht so unglaublich klug, dass sie jedem Menschen einen guten Rat geben konnte? Fand sie immer die richtigen Worte, wenn jemand Trost brauchte? Konnte sie weise und gerechte Urteile fällen? Nein, das alles konnte Momo genauso wenig wie jedes andere Kind.

Konnte Momo dann vielleicht etwas, das die Leute in gute Laune versetzte? Konnte sie zum Beispiel besonders schön singen? Oder konnte sie irgendein Instrument spielen? Oder konnte sie – weil sie doch in einer Art Zirkus wohnte – am Ende gar tanzen oder akrobatische Kunststücke vorführen? Nein, das war es auch nicht.

Konnte sie vielleicht zaubern? Wusste sie irgendeinen geheimnisvollen Spruch, mit dem man alle Sorgen und Nöte vertreiben konnte? Konnte sie aus der Hand lesen oder sonst wie die Zukunft voraussagen? Nichts von alledem.

Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: Zuhören.

Das ist doch nichts Besonderes, wird nun vielleicht manch einer sagen. Zuhören kann doch jeder. Aber das ist ein Irrtum. Wirklich Zuhören können nur ganz wenige Menschen. Und so wie Momo sich aufs Zuhören verstand, war es ganz und gar einmalig.

Momo konnte so zuhören, dass dummen Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte – nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und aller Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie im ihm stecken.

Sie konnte so zuhören, dass ratlose oder unentschlossene Leute auf einmal ganz genau wussten, was sie wollten. Oder dass Schüchterne sich plötzlich frei und mutig fühlten. Oder dass Unglückliche und Bedrückte zuversichtlich und froh wurden. Und wenn jemand meinte, sein Leben sei ganz verfehlt und bedeutungslos und er selbst sei nur irgendeiner unter Millionen, einer, auf den es überhaupt nicht ankommt und der ebenso schnell ersetzt werden kann wie ein kaputter Topf und er ging hin und erzählte alles das der kleinen Momo, dann wurde ihm, noch während er redete, auf geheimnisvolle Weise klar, dass er sich gründlich irrte. Dass es ihn, genauso wie er war, unter allen Menschen nur ein einziges Mal gab und dass er deshalb auf seine besondere Weise für die Welt wichtig war.

So konnte Momo zuhören.


01.12.2024

Vor langer Zeit gingen zwei Mönche am Ufer eines Flusses ihren Weg, als sie eine junge Frau am Wegesrand sitzen sahen.

Der ältere der beiden Mönchen fragte das Mädchen: "Sag, was sitzt Du da und siehst so traurig aus?"

Das Mädchen antwortete: "Heute morgen kam ich über den Fluss herüber und als ich jetzt wieder hinüber wollte, da ist das Wasser gestiegen und ich kann nicht mehr zurück."

Der ältere Mönch sagte: "Nun, wenn es weiter nichts ist - ich trage Dich hinüber." Und er nahm das Mädchen auf die Schultern und trug es über den Fluss ans andere Ufer. Dann setzten die beiden Mönche ihren Weg fort.

Nach einigen Stunden sagte der jüngere Mönch zum älteren: "Meister, wir haben ein Gelübde abgelegt, dass wir keine Frauen berühren wollen. Was ihr getan habt, ist eine große Sünde!".

Der ältere entgegnete: "Ich habe sie bereits vor Stunden abgesetzt - Du aber trägst sie immer noch mit Dir herum." Dann ging er einfach weiter.

Ralf

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